Kriegsverdienstkreuz (1939)

Amtliche Darstellung des Kriegsverdienstkreuzes der II. und I. Klasse ohne Schwerter im Reichsgesetzblatt. Eine amtliche Abbildung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz ohne Schwerter erfolgte in keiner Ausgabe.
Amtliche Darstellung des Kriegsverdienstkreuzes der II. und I. Klasse mit Schwertern im Reichsgesetzblatt. Eine amtliche Abbildung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern erfolgte in keiner Ausgabe.

Das Kriegsverdienstkreuz, kurz KVK, war eine Auszeichnung des Deutschen Reichs im Zweiten Weltkrieg für Soldaten und Zivilisten und wurde durch Verordnung vom 18. Oktober 1939 im Namen Adolf Hitlers als Staatsoberhaupt gestiftet.[1] Es war die höchste Kriegsauszeichnung für Zivilisten, die nicht an Kriegshandlungen beteiligt waren. Es wurde auch an Soldaten verliehen, die sich bei sogenannten „sonstigen Kriegsaufgaben“, also keinen Kämpfen, beteiligten (z. B. Angehörige der Sanitätstruppe, Sanitätsoffiziere, Veterinäre usw.); speziell in diesem Zusammenhang galt das KVK umgangssprachlich als typischer, ohne Lebensgefahr zu erwerbender „Etappenorden“[2] für sogenannte „Etappenhelden“ oder „Etappenhengste“. Auch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS (SD) und der Polizei erhielten diese Auszeichnung. Außerdem wurden Mitarbeiter der mit Kunstraub beauftragten Behörde Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg (ERR) mit dem KVK ausgezeichnet. Im Falle von SD-Mitarbeitern deutet nach dem Historiker Carsten Schreiber die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern auf eine Teilnahme an Gewaltaktionen hin,[3] womit beispielsweise die Teilnahme an Mordaktionen vorwiegend gegen die jüdische Bevölkerung in den eroberten Ostgebieten gemeint ist.

  1. RGBl. 1939, I, vom 24. Oktober 1939, S. 2069 ff.
  2. Karl J. Stym: Wir standen schon vor Moskau, Roman, Forum Verlag, Wien – Frankfurt, 1958, S. 119
  3. Carsten Schreiber: Elite im Verborgenen: Ideologie und regionale Herrschaftspraxis des Sicherheitsdienstes der SS und seines Netzwerks am Beispiel Sachsens. Oldenbourg Verlag, München 2008, ISBN 3486706543, S. 212.

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